Zu den schädlichsten und hartnäckigsten Mythen dieser Pandemie gehörte die Behauptung, man hätte auch Maßnahmen verzichten können, hätte das Gesundheitssystem nur über genug Kapazitäten verfügt, um die schwer an Covid-19 erkrankten Menschen zu versorgen.

Über einen im Kern eugenischen Mythos.

Info Dieser Beitrag entstand zuerst als Antwort auf der Frage-und-Antwort-Plattform Quora. Er wurde mit allen Fehlern und Tippfehlern ins Blog übernommen. Fehler und Tippfehler in der Frage sind die Fehler des ursprünglichen Fragestellers

Das Hauptproblem? Ernsthaft?

Ich möchte erinnern: Die Hälfte der Menschen, die wegen Covid-19 auf die Intensivstation müssen, sterben.

Die anderen Hälfte hat, unter anderem wegen der langen Liegezeiten und weil Sauerstoffmangel nun mal echt blöd fürs Hirn ist, anschließend massive Probleme wieder ins Leben zurückzufinden. Der größte Teil von ihnen dürfte für den Rest des Lebens mit einer chronischen Krankheit oder Behinderung leben.

Nur absolut zynische, empathiefreie Menschen können auf die Idee kommen, dass man nur genug Kapazitäten schaffen muss, dann könne man eine Pandemie auch so laufen lassen.

Das ist Bullshit. Ein medizinisches System hat _immer_ eine Grenze. Man kann weder so viel Personal, noch so viel Ausrüstung vorenthalten um im Falle einer Pandemie brauchen könnte, um sich sonst nicht oder wenig einschränken zu müssen.

Es laufen zu lassen war immer die dämlichste aller Entscheidungen. Das sah man in Schweden, wo man hat dann Menschen in den Altenheimen ersticken lassen, um das medizinische System zu entlasten und wo es nun eine Schwemme Long-Covid-Kranker gibt. Das sah man in UK, das sah man in Brasilien, das sah man in den republikanisch geführten Staaten der USA.

Infektionen mit einem unbekannten Virus zuzulassen, weil man ja noch Kapazitäten im medizinischen System frei hat, ist Lalala-Wunschdenken.

Eine Pandemie bekämpft man, in dem man so wenig Infektionen zulässt, wie möglich. Nicht, in dem man die Situation entstehen lässt, die Zahl der Infektionen nicht mehr kontollieren zu können, weil man dachte, es reicht ein paar Intensivbetten mehr aufzuklappen.

Davon abgesehen haben wir eine der größten Abwanderungen aus dem medizinischen Bereich überhaupt. Wo sollen denn die ganzen neuen Pflegekräfte herkommen? Weil der Beruf auf einmal so viel attraktiver geworden ist, nachdem man merkt, dass die Politik wirklich keinen Skrupel hat, alles von diesen Menschen ausbaden zu lassen, nur um keinen Lobbyisten erschrecken zu müssen?

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