Auf Twitter fragte Johnny von Spreeblick nach unseren Tools zum Wissensmanagement.
Da das ein Thema ist, dass mich seit Jahren begleitet und ich eigentlich konstant versuche meinen Workflow zu verbessern, hatte ich dazu ein bisschen *hüstel* was zu sagen.
Damit es nicht gleich wieder im Twitter-Rauschen verschwindet, kopiere ich meine Antworten hier ins Blog, warne aber vor, dass es kein schön ausformulierter Artikel ist, sondern nur ein Dump der von mir verwendeten Tools und Workflows.
Ich nutze eine Kombination. Wichtiges Kernstück ist Zotero darin speichere ich Recherchen, bzw Quellen dauerhaft, so dass ich meine Quellen auch nach Jahren noch nachweisen kann. Mit Plugins kann man auch PDF im- und exportieren und Markierungen extrahieren.
Mein wichtigstes Tool im Alltag, für schnelle Bookmarks und Markierungen ist Diigo. Davon ist wiederum die Outlinerfunktion sehr wichtig für mich, weil ich damit schnell und handlich Linksammlungen und Zitatübersichten zusammenstellen und teilen kann.
Siehe z.b. die Outliner, die ich hier verlinkt habe: https://mela.de/blog/ressourcen/
Dann nutze ich Evernote, aber weniger für Recherche- oder Wissensarbeit. Dort lege ich Informationen ab, auf die ich schnellen Zugriff haben will. Wie Kleidergrößen und Maße, Rezepte, Farbschemata der Blogs, Lizenzinformationen von Software, Rechnungen …
Außerdem scanne ich handschriftliche Notizen mit Evernote, weil die Handschriftenerkennung sehr fortgeschritten ist und ich sie dort durchsuchen kann.
Ich nutze Journey als Tagebuch und Ideenspeicher.
Dann ist mein wichtigstes Arbeitstool Scrivener. Im ‘Research’-Bereich eines Scrivener-Projektes lege ich alles ab, was ich regelmäßig zum Nachschlagen für dieses Projekt brauche.
Das ist dann teilweise redundant mit @zotero, aber während ich in Zotero alles ablege, das ich zu einem Thema gelesen habe – selbst wenn es sich als nicht relevant herausstellt – ist in Scrivener all das enthalten, was ich wiederholt brauche.
Extrem hilfreich in Scrivener sind auch die Projekt- und Dokumentenbookmarks. Dort kann man z.b. alle Dateien und Programme verlinkten, mit denen man sonst noch arbeitet und kann sie aus der Seitenleiste heraus starten ohne erst das Dokument zu verlassen.
Das reduziert Arbeitsschritte und minimiert Ablenkung.
Aber:
Mein System ist nicht perfekt und funktioniert zum Teil nur, weil ich ein extrem gutes Gedächtnis für Fakten und Orte habe (sowohl IRL als auch virtuell).
Deswegen lese ich gerade Das Zettelkasten-Prinzip¹ von @soenke_ahrens und experimentiere mit Zettlr als zentrales Wissensmanagement.
Oh, vielleicht noch Tools die ich peripher verwende, je nachdem ob ein Projekt sie erfordert oder um Dinge zu strukturieren. SimpleMind als plattformubergreifendes Mindmaptool, das aber nun meist durch Scapple ersetzt wurde.
AeonTimeline wenn ich zeitliche Abfolgen abbilden muss.
Gerade experimentiere ich mit LittleSis und noch Onodo um Beziehungen und Netzwerke abzubilden.
Noch zu erwähnen: In @evernote existieren geteilte Notizbücher, in denen ich mit anderen Leuten gemeinsam über einen langen Zeitraum Wissen zu bestimmten Themen sammele.
Eine ähnliche Funktion bietet @zotero mit Gruppen Bibliotheken und @diigo mit Gruppen.
Da ist es meist sinnvoll, den Weg des geringsten Widerstands zu gehen und das Tool zu nutzen, das ohnehin die meisten anderen Mit-Arbeitenden nutzen.
Sonst funktioniert das meiner Erfahrung nach nicht.
Noch ein paar kleine Anmerkungen: @evernote für Sprachnotizen unterwegs. @diigo kann Kindle-Markierungen & -Notizen importieren. Wobei ich mir wünschen würde, dass es ein Plugin für Zotero gäbe oder zumindest einen Workflow von @diigo zu @zotero. Da habe ich aber nichts gefunden.
IFTTT spielt auch noch eine Rolle. So wirft mir IFTTT Artikel die ich mit Instapaper lese oder auf Medium bookmarke automatisch zu @diigo. Instapaper wiederum schickt mir wiederum Artikel, die ich den Tag über nicht lesen konnte, auf den Kindle, so dass ich sie abends in Ruhe lesen kann.
Diigo packt alle Links, aus Tweets die ich fave in meine Bibliothek.
Alle Links und Markierungen schickt mir @diigo zweimal täglich an ein nicht-öffentliches Blog, das ich als Backup nutze.
Das kann man aber auch mit Tags geschickter lösen und automatisierte thematische Sammlungen posten.
Mit IFTTT kann ich dann auch relevante Links automatisiert in Slack-Channel schicken, wenn das für kollaboratives Arbeiten hilfreich ist.
Und bei Scrivener hat es sich für mich bewährt ein zentrales Projekt zu haben, aus dem heraus ich wiederum alle anderen Scrivener-Projekte verlinke (siehe externe Datei-Bookmarks die ich weiter oben erwähnte). Hilft mir quasi die Fäden zentral zusammen laufen zu haben.
Und Projekte nicht aus dem Auge zu verlieren, die über lange Zeit im Hintergrund vor sich hersimmern aber keine akute oder aktuelle Relevanz haben.
Zoteros Stärke spielt sich auch durch den Sync der Anhänge & Dateien prima aus. Damit bleibt man unabhängig von einem Gerät und OS. Dafür nutze ich den WebDAV-“Volkspeicher” von Strato für den ich damals 2012 meinen Ekel überwunden und die Computer Bild gekauft habe. 😉
Und @zettlr hat eine ziemlich coole Zotero-Integration.
Originally tweeted by Mela Eckenfels (@Felicea) on 3. March 2021.
¹) Amazon-Affiliate-Link
Danke Dir, ich finde doch immer Neues aber auch viele Parallelen. Ich bin von Scrivener wieder weg, wenn auch das Design schön ist. Es ist auch nicht gelöscht. Wegen seiner Dudenfunktion und Lesbarkeitsfunktionen nutze ich für lange Texte Papyrus Autor – also für deutsche Texte. Mit Zotero wurde ich nie richtig warm, hab jetzt Citavi Web und versuche es erstmal wieder damit. Aus Deinem Artikel habe ich mir aber ein paar Anwenungen rausgepickt, die ich interessant finde und wollte Dir dafür Danke sagen.
Das freut mich, wenn es Dir geholfen hat.
Workflows sind einfach eine sehr persönliche Sache. Nicht jedes Tool eignet sich für jeden Menschen oder jede Aufgabe.
Zotero hat seine Schwächen – vor allem optisch – aber ich habe bisher nichts gefunden, dass sich auf lange Sicht besser in meine Workflows einpasst (und das plattformunabhängig ist und verhältnismässig zukunftssicher). Jetzt muss ich nur noch richtig mit Zotfile umgehen lernen. 😀
Auch, das Scrivener nicht jedes Sache ist, verstehe ich vollkommen. Aber auch hier, je mehr Möglichkeiten ich persönlich entdecke und in meine Arbeitsabläufe einzubinden beginne um so fester bindet es mich an das Tool.