Ich halte sie für einen Typ Person, den man auch One-Trick-Pony nennt.
Sie hat sich in der Vergangenheit als Autorin vor allem in den Bereichen Privatsphäre, Datenschutz und Bürgerrechte einen Namen gemacht und dort sicherlich einige gute Gedanken beigetragen.
Allerdings ist dann passiert, was in solchen Fällen oft passiert. Man lud sie zu Talkshows und auf Podien ein und zwar immer in der gleichen Rolle: Als Kritikerin von technologischen und teils auch gesellschaftlichen Entwicklungen.
Diese Rolle hat sie auf eine Art ausgefüllt, die von deutschen Feuilletons und auch der sonstigen, deutschen Medienlandschaft erwartet wird: mit einer klaren, streitbaren Position mit wenig Nuancen. Denn Nuancen sind für diese Formate zu komplex. Man möchte dem durchschnittlichen Zuschauer eher das Gefühl geben, dass da jemand seine reflexhaft technik- und fortschrittskritische Einstellung, teilt, der als Intellektueller gilt. Entsprechend wird auch nur wieder in solche Talkshows eingeladen, wer eine klare, gleichbleibende und berechenbare Position vertritt und seltener Menschen, die sich selbst und ihre Ansichten vor laufender Kamera hinterfragen.
Eine Einstellung die wenig Grautöne und Nuancen kennt, wird dadurch geadelt, dass man ihr das Gesicht einer Intellektuellen oder eines Intellektuellen gibt. In diesem Fall ist das eben Juli Zeh.
Ob sich das nun durch diese Dynamik so entwickelt hat, oder ob Juli Zeh ohnehin das Gefühl für Nuancen und Kontext abgeht, kann ich nicht beurteilen.
Jedenfalls vertritt sie nun die Rolle der Mahnerin und zwar selbst dann, wenn ihre Position wenig durchdacht erscheint, weil sie den Kontext, die Umstände, völlig ignoriert.
Sie füllt eine Rolle in der deutschen Medienlandschaft aus, sie hat das Label der Intellektuellen, auch wenn sie sich wenig intellektuell verhält, weil sie über ihre eigene Position, ihre eigene Haltung nicht reflektiert.
Derzeit liefert sie leider unter dem Banner angeblicher Bürgerrechte zunehmend menschenfeindlichen Positionen eine intellektuell erscheinende Legitimation.