Ja. Die Post muss quasi alles transportieren, was nicht direkt gefährlich ist, oder Sperrgut.
Eine Kindheitsfreundin und ich haben das ein paar Jahre durchgetestet, in dem wir uns Briefe und Karten zugeschickt haben, die die Limits der Post bis an die Grenze ausgetestet haben und haben geschaut, ob die Briefe noch ankommen.
Alle kamen an. Ausnahmslos.
Heute ginge das nicht mehr ganz so gut, bzw nicht mehr einfach mit Schülertaschengeld, weil die Vorgaben, was noch als Postkarte zählt, u.a. viel härter sind als damals und man dann immer gleich deutlich mehr zahlen muss.
Wir haben als Umschläge jedes Material genutzt, dass uns in die Finger kam. Das einzige Limit war, man musste den Brief oder die Karte noch durch den Schlitz des Briefkastens bekommen. Zur Not mit etwas Quetschen.
Unter meinen schrägsten Versuchen war ein Tennisball als Umschlag für den Brief. Die Briefmarken wurden mit Tesafilm, mehrfach um den Tennisball gewickelt, befestigt, und eine ‘Postkarte’ in Form einer halb zusammengerollten, halb aufgestellten Schlange, ausgeschnitten aus Pappkarton und ca. 30–40cm hoch.
Unter den normaleren Versuchen war, die Gebühr der Karte oder des Briefs komplett in 1-Pfennnig-Marken aufzukleben oder die Anschrift in Spiegelschrift auf den Umschlag zu schreiben.
Die Schlange war das einzige Experiment, das nicht vollkommen unbeschadet ankam. Man hatte sie bei der Post pragmatisch einfach in der Mitte gefaltet.
Was passiert, wenn du solche Experimente wie unsere veranstaltest, oder die Briefmarken nicht in die vorgesehene Ecke klebst: der Brief kann möglicherweise nicht mehr von den Sortiermaschinen verarbeitet werden, sondern muss von Hand sortiert werden.
Damit wird der Transport für die Post teurer, weswegen sie die Kunden natürlich dazu anhalten, die Marken nur im vorgesehenen Bereich aufzukleben.
An kommen die Briefe dennoch.