Info Dieser Beitrag entstand zuerst als Antwort auf der Frage-und-Antwort-Plattform Quora. Er wurde mit allen Fehlern und Tippfehlern ins Blog übernommen. Fehler und Tippfehler in der Frage sind die Fehler des ursprünglichen Fragestellers

Das gängige Argument von Homosexuellenhassern, die dennoch nicht nach Homosexuellenhassern klingen wollen, ist ja, yadda yadda, die Ehe ist ein Bund zwischen Mann und Frau, der von Gott geschlossen wird … yadda yadda.

Bullshit.

Die Ehe war auch im europäischen Mittelalter ein ziviler Vertrag — zwischen FAMILIEN. Nicht zwischen Mann und Frau, sondern deren Familien.

Auf diese Art wurden nicht nur im Adel Bündnisse geschlossen und Besitz gesichert, sondern auch im eigentlich dritten Stand.

Dass eine Ehe nur zwischen Mann und Frau geschlossen wurde, war auch irgendwo logisch, den Jahrhunderte vor Impfungen und Pandemiebekämpfung (erm, ach, vergesst das wieder) musste man eben auch so viele Kinder in die Welt setzen wie möglich, um das Fortbestehen der Familie zu sichern

Die Zweisamkeit, Harmonie oder gar Liebe waren optional. Es ging um Besitzstandswahrung, nicht um eine göttliche Verbindung.

Die Kirche hat dann versucht auch diesen Aspekt unter das Dach der Kirche zu bringen, hatte aber nur halb Erfolg. Sie Ehe blieb nach wie vor ein ziviler Vertrag und der kirchliche Segen war etwas ‘extra’.

Schwierigkeiten für Geschiedene ergaben sich vor allem aus dem Machtposition der Kirche heraus. Zwar konnte man sich zivil scheiden, aber galt kirchlich noch als verheiratet und konnte also auch keine neue Ehe schließen — kirchlich. Tat man es doch — zivil — verweigerte die Kirche nicht nur den göttlichen Segen, sondern konnte die Person exkommunizieren. Was dann alle sofort die Geschaftskontakte abbrechen ließ und der betroffenen Person auch andere Ressourcen entzog, aus Angst, sonst ebenfalls exkommuniziert zu werden.

Die Möglichkeit, dass die unsterbliche Seele sonst nach dem Tod verloren wäre, wurde von den Menschen noch so real empfunden, wie für uns das Schreiben von Texten ins Internet ist.

Und es konnte es auch nicht jeder Heinrich dem Achten nachtun und direkt eine eigene Religion gründen.

Jedenfalls hatte die Kirche eine gewisse Macht über Heiraten, aber sie konnte sie nie gänzlich dem zivilen Leben und Sinn entziehen und ganz zu einem rein kirchlichen Sakrament werden lassen.

Heute haben Ehen immer noch einen Sinn als zivilrechtliche Einheit zweier Menschen, die füreinander und eventuell für Kinder Verantwortung übernehmen.

Staaten fördern die Ehe deshalb, weil Ehen dafür sorgen, dass es weiterhin genug Staatsbürger gibt und für deren Aufzucht und Pflege er weniger Infrastruktur bereitstellen muss.

Der Staat lagert Aufgaben, die die soziale, finanzielle etc. Sicherheit seiner Bürger betreffen, auf kleinere Organisationseinheiten — Familien — aus.

Die nukleare Familie unterscheidet sich in vielen Punkten von der Sicherheit, die Großfamilien boten, aber es ist — für den Staat — immer noch besser, als Kinder ohne Eltern aufziehen zu müssen oder Single-Rentner ohne pflegenden Partner früher durch staatliche Strukturen (oder Strukturen im staatlichen Auftrag) versorgen zu müssen.

Nachdem es heute aber nun wirklich keinen Bedarf gibt, für den Fortbestand eines Staates oder einer anderen politischen und gesellschaftlichen Einheit massenhaft Kinder in die Welt zu setzen. Und nachdem vom Vertrag zwischen Familien von der Heirat nur noch der gesellschaftlich erwünschte Bund zwischen zwei Personen übrig geblieben ist, macht es überhaupt keinen Sinn, Heirat auf Personen unterschiedlichen Geschlechts zu beschränken.

In Gegenteil. Jedes Paar, den verwehrt wird, als kleinere Organisationseinheit füreinander Verantwortung zu übernehmen, macht ein Eingreifen des Staates nötig.

Wie Sozialleistungen, wenn eine Person alleine Kinder aufzieht, ohne Last, Aufgaben und Kosten teilen zu können oder eine Person ohne Partner in die Altersarmut gerät, als auch die Versorgung von Waisen, die lange nicht an gleichgeschlechtliche Paare vermittelt werden konnten, obwohl diese als willige Adoptiveltern Schlange standen.

tl;dr

Um einen ‘göttlichen Bund’ ging es bei der Ehe zu keiner Zeit.

Die Ehe hat zivile Aufgaben eine kleine es idealerweise stabile Einheit zu bilden und somit Aufgaben, zu übernehmen, die die Gesellschaft sonst aufwendiger und mit mehr Kosten übernehmen müsste.

Bei der Entwicklung, die diese Einheit Familie hinter sich hat, ist es nicht nur sinnlos, sondern sogar schädlich für die Gesellschaft, gleichgeschlechtlichen Paaren diese Form gegenseitiger und rechtlich anerkannter Stütze zu verwehren.

An diesem Beispiel sieht man aber gut, wie Ideologie vor Vernunft und sogar vor Geld geht, weil wir uns sehr lange geleistet haben, einen Teil der Bevölkerung nicht beitragen zu lassen, was sie hätten betragen wollen und können.

Man muss sowohl homosexuellenfeindlich als auch völlig irrational sein, im etwas gegen die “Homoehe” zu haben.

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