Ich würde mir zuerst die Frage stellen, welche Formen von Krebs in deiner Familie hauptsächlich auftreten.
Einige Formen sind stark von der Genetik abhängig, andere stark von Lebensentscheidungen.
Ist zum Beispiel Lungenkrebs in Deiner Familie häufig und alle waren schwere Raucher, solltest Du unbedingt auf Rauchen verzichten, aber wenn Du das tust, ist eine regelmässige Untersuchung auf Lungenkrebs möglicherweise übertrieben. Zwar dürfte bei einer solchen Häufung durchaus eine genetische Komponente vorhanden sein. Aber da Lungenkrebs hauptsächlich von Lebensentscheidungen abhängt, kannst Du Dein Risiko durch das angepasste Verhalten alleine schon sehr weit senken.
Auf der anderen Seite: wenn in deiner Familie die Art Brustkrebs häufig vorkommt, deren Komponente hauptsächlich erblich ist, dann wäre selbst dann ein Besuch beim Frauenarzt und eine regelmässige Kontrolle sinnvoll, wenn Du ein Mann bist. Auch Männer haben Drüsengewebe in der Brust und können daher theoretisch an Brustkrebs erkranken, wenn sie das entsprechende Gen in sich tragen.
Mit IGeL-Leistungen wäre ich dennoch zurückhaltend. Wenn z.B. in deiner Familie Darmkrebs gehäuft vorkommt, dann wird Dein Arzt regelmässige Vorsorgeuntersuchungen auch dann bei der Krankenkasse verantworten, wenn Du noch keine 50 Jahre alt bist.
Generell würde ich die Sache mit einem vertrauenswürdigen Hausarzt/einer vertrauenswürdigen Hausärztin durchsprechen. Sie können Dir am Besten sagen. welche Untersuchungen auf Grund Deiner Familienanamnese am meisten Sinn ergeben.
Lesetipps
Eine Krebsdiagnose ist schwer zu verarbeiten. Die Zeit der Angst und Unsicherheit nutzen Quacksalber ohne Gnade aus. Wer sich gegen ihre Einflüsterungen immunisieren will, wird die folgenden Bücher hilfreich finden.