Posts in "Wahnsinn des Alltags"

Das Behindertending wegmachen

“Seit ein paar Tagen geistert ein Bild durch die sozialen Medien, das sehr viele Leute sehr komisch finden. Ich nicht. Das Bild sagt nämlich genau das Gegenteil dessen, was viele meinen. Worum es geht? Behinderte. Und ‘behindert’ als Beleidigung. Aber ist ja nur Satire. Der Grossteil der Leute lacht drüber. Was bekanntlich immer ein Zeichen für herausragende Qualität ist.” Das schreibt Dierk Haasis auf Con Text. Die Details bitte dort nachlesen. Und er hat Recht.

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Wie bei der Hexenverfolgung und den Nazis …

Ihr diskutiert mit Wahnwichteln? Impfgegnern? AfD-Anhängern? Früher oder später wird euer hartnäckiges Argumentieren mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Behauptung hervorbringen, das wäre ja jetzt fast wie bei der Hexenverbrennung oder den Nazis. Spätestens dann werdet ihr diese handliche Übersicht hilfreich finden. Ihr dürft sie gerne auf eine Metallplatte gravieren und bei Bedarf entsprechend einsetzen.

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Bundesjugendspiele

Dem Argument, dass die Bundesjugendspiele mal die Schüler glänzen lassen, die sonst im Unterricht eher hinterherhinken, verschließe ich mich durchaus nicht. (Auch wenn ich den Gedankenvorgang merkwürdig finde, das jemand der intellektuell nicht so fit ist, dann gut in Sport ist und umgekehrt. Meine Erfahrungen sind da andere.)

Aber ich stelle die Frage, was auf lange Sicht wichtiger ist: Das einige, wenige Schüler ein Erfolgserlebnis ausser der Reihe haben (Sportunterricht gibt es schließlich auch noch), oder, dass ein ganzes Volk gerne und mit einem guten Gefühl Sport ganz selbstverständlich in den Alltag einbaut. Da helfen weder die Bundesjugendspiele in der aktuellen Form, noch der Sportunterricht, wie er kaum reformiert seit Jahrzehnten gestaltet wird. (Warum der Fokus auf Leichtathletik und Turnen? Warum nicht ritualisierte Übungen lernen, um fit zu bleiben. Jeden Tag vor dem Unterricht statt einmal pro Woche. Hm?)

Im Bezug auf Lebensqualität, gesund alt werden, Raten an Herz-Kreislauferkrankungen und den Gesundheitsausgaben, würde ich ja sagen: das Zweite. Aber YMMV.

2 Minuten zur Geschichte des Teddybärs

Welch wundervolles Beispiel von schwach ausgeprägtem Alltagswissen in Kombination mit einer äußerst schmutzigen Phantasie, schwemmt mir das Internet heute in die Aufmerksamkeit. Eine Mutter, 45 Jahre alt, lässt die Torte für die Taufe ihrer Tochter zurückgehen und verlangt das Geld zurück. Warum?

Die Fontant-Bärchen der Tortendeko hätten eine ‘Vagina’. Abgesehen von der spannenden Vorstellung der bärischen Anatomie scheint die Dame in ihrem Leben noch keinen echten Teddybären zu Gesicht bekommen zu haben, geschweige denn sich je gefragt zu haben, wie Dinge ihre Form bekommen.

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Fachkräftemangel, Addendum

Auf meinen gestrigen Beitrag hin, entsponn sich auf Google Plus eine kleine Diskussion. Argumente eines Diskutanten: Die von mir genannten Punkte seien eigentlich alle kein Problem. Im Maschinenbau würden die Azubis anschließend nur einfach viel lieber studieren, weil sie auf den höheren sozialen Status schielen. Ja, und alle Unternehmen, die er so kennt stellen total viele Menschen mit Behinderungen ein, weil sie sonst ja Strafabgaben zahlen müssten und wegen des sozialen Gewissens. Aber Menschen mit Behinderungen seien eben nicht für anspruchsvollere Tätigkeiten geeignet. Das sei nun mal die unbequeme Wahrheit. Und überhaupt, Unternehmen können nichts dafür, dass sie keine Fachkräfte finden.

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“Twice as long”

Mir ist Medizin, Wissenschaft und skeptisches Denken näher als Globulis, gefühlte Wahrheiten und magisches Denken, aber Skeptikerin möchte ich mich eigentlich nicht nennen und erst recht nicht Humanistin. Und es gibt da einen Punkt, mit dem mich Personen aus dieser Ecke immer wieder rasend machen.
So auch dieses ansonsten eigentlich recht nette Filmchen des skeptischen Commedians Tim Minchin.

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Reaktion auf meine drei Fragen an die ALTE LEIPZIGER

Vorgeschichte: Die ALTE LEIPZIGER Versicherung veröffentlicht ein Video in dem sie die Berufsunfähigkeitsversicherung erklärt. Protagonisten sind zwei Frauen, die sich gerne im Morgenmantel am Zaun stehend mit einer Tasse Kaffee unterhalten und deren Leben gut ist. Bis die eine Frau ausziehen muss, weil ihr Mann nach einem Unfall nicht mehr im Beruf arbeiten kann und das Häuschen nun zu teuer ist. Das veranlasst die andere Frau bei ihrem Mann nachzufragen, was sie denn in einem solchen Fall machen würden und ihr Mann beruhigt sie, dass sie dank der Berufsunfähigkeitsversicherung gut abgesichert sind. Zum Dank bekommt er von ihr sein Lieblingsgericht gekocht.

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Drei Fragen an die ALTE LEIPZIGER

Sehr geehrtes Team der Alten Leipziger,

nachdem ich mir Ihr Informationsmaterial zur Berufsunfähigkeitsversicherung angesehen habe – vor allem dieses nette, sogar für Frauen leicht verstehbare Erklärvideo – sind noch einige Fragen offen, die ich Ihnen hiermit gerne stellen würde.

1. Gehe ich recht in der Annahme, dass sie keine Berufsunfähigkeitsversicherung für Frauen anbieten?
2. Welches Jahr steht auf dem Kalender an Ihrer Bürowand? Irgendwas mit 20 vorne oder doch noch eher irgendwas mit 19?
3. Konnten Sie abgegriffene Klischees günstig im Dutzend erwerben?

Mit freundlichen Grüßen, Ihre (berufstätige) Mela Eckenfels, die in ihrem weiteren Leben einen großen Bogen um Ihr Unternehmen machen wird.

Protokoll einer Bahnfahrt im IC/CNL Basel-Karlsruhe

Das Vorspiel: Ein Tag Fernstudium-Präsenzunterricht in Basel. Der Raum besitzt keine Steckdosen am Tisch. Die Steckdose beim McDonalds am Bahnhof mag meinen Stecker nicht. Kurz vor Fahrtbeginn ist auch der Akku des Smartphones auf unter 10% runter. Alles in allem ziemlich blöd, wenn man unterwegs noch die Texte des Tages abtippen möchte und am Ankunftsbahnhof das Telefon braucht um abgeholt zu werden.

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